Die Bundesliga im dritten Reich
Die Bundesliga gab es zu Gauliga-Zeiten noch nicht, da der Fußballverband ganz
anders strukturiert war, als wir es heute gewohnt sind
Fußball und die Nazis
Wenn man an die Nazis und den Sport denkt, kommen einem meist die Olympischen Spiele
1936 in Berlin in den Sinn, die zu einer ausgeklügelten Propagandaübung wurden, bei der das
Internationale Olympische Komitee und zu viele Teilnehmerländer bereitwillig mitmachten.
Sport im Mittelpunkt
Doch die Nazis versuchten schon vor den Olympischen Spielen, den Sport für ihre Zwecke zu nutzen.
Kurz nach ihrer Machtübernahme im März 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz verabschiedet, das
Hitler die vollständige Kontrolle über jeden Aspekt der deutschen Gesellschaft gab, und das schloss
bald auch den Sport ein.
Der Deutsche Reichsausschuss für Leibesübungen wurde gegründet und hatte bald die direkte
Kontrolle über mehr als zwanzig Sportarten, darunter auch Kricket. Die Organisation wurde von
einem hochrangigen Nazi, Hans von Tschammer und Osten, geleitet, der den Titel Reichssportführer
trug.
Die Gauliga
Doch die Nazis sahen den Fußball als ihre Priorität an. Im Jahr 1933 übernahmen sie den Fußball in
ganz Deutschland und organisierten ihn in sechzehn regionalen Ligen, den so genannten Gauligen,
die den neuen Verwaltungsgebieten des Landes entsprachen. Das System der Gauligen sollte bis
1945 bestehen bleiben, wobei einige Spiele noch im April 1945 ausgetragen wurden, als die alliierten
Truppen nur wenige Kilometer entfernt waren.
Im Zuge der Eroberung Europas durch die Nationalsozialisten wurden die Gauligen erweitert. Die
Gauliga Ostmark wurde zur Nationalliga Österreichs, nachdem dieses Land nach dem Anschluss 1938
dem Deutschen Reich angegliedert worden war. Die Gauliga Böhmen und Mähren wurde nach der
Eroberung der Tschechoslowakei gegründet, während die Gauliga Generalgouvernement 1941 im
von den Nationalsozialisten besetzten Polen gegründet wurde, obwohl beide Ligen auf
deutschstämmige und militärische Vereine beschränkt waren. Die Gauliga Alsace wurde 1940 nach
der Annexion dieser Region durch die Nationalsozialisten gegründet, wobei in dieser Liga sowohl
französische als auch deutsche Mannschaften spielten.
Die Vereine
Interessanterweise, nicht nur für beste Bundesliga Wetten,
erging es Bayern München, dem Verein, der die deutsche Bundesliga in den letzten fünfzig Jahren dominiert hat, unter den Nazis weniger gut.
Der FC Bayern hatte traditionell starke jüdische Verbindungen - die Nazis nannten ihn den
„Judenklub“. Der jüdische Präsident Kurt Landauer und die beiden jüdischen Trainer Richard Dombi
und Otto Beer flohen nach der Machtergreifung der Nazis in die Schweiz.
Gelsenkirchen, im Herzen des industriellen Ruhrgebiets gelegen, war während des Krieges die
Heimat einer der besten deutschen Fußballmannschaften, des FC Schalke 04.
Auch die wichtige nördliche Hafenstadt Hamburg war für die Alliierten von großem Interesse. St.
Pauli war zwar weniger erfolgreich als der Hamburger SV, aber sein Spielfeld war damals das
Heiligengeistfeld, in der Nähe der Reeperbahn und, was noch viel wichtiger war, in der Nähe der
strategisch wichtigen Hafenanlagen, Ölraffinerien und Fabriken auf beiden Seiten der Elbe.
Deutschland verliert gegen die Schweiz
Dieses Spiel fand tatsächlich statt, wobei die 1:2-Niederlage der deutschen Mannschaft gegen die
Schweizer schwerwiegende Folgen hatte. Goebbels betrachtete die Niederlage gegen die Schweiz an
Hitlers Geburtstag als unverzeihlich und soll dem Reichssportführer gesagt haben, dass keine
weiteren Länderspiele mehr organisiert werden sollten, bei denen „das Ergebnis auch nur im
Geringsten unvorhersehbar ist“.
Den Spielern wurde ein Anreiz geboten, eine weitere Demütigung zu vermeiden: Bei einer weiteren
Niederlage würden sie an die Ostfront geschickt werden. Es war keine Überraschung, dass
Deutschland sechs Wochen später das nächste Spiel gewann, indem es Rumänien mit 4:1 besiegte.
Die Reaktion von Goebbels ist typisch für eine Diktatur, in der ein Regime so allmächtig wird, dass es
sich Wahnvorstellungen hingibt. In Deutschland erstreckte sich dies auf den Einfluss des Regimes auf
einen anderen Aspekt des Fußballs.
Neuer Spielstil
Wie hat sich der Stil des deutschen Fußballs unter den Nazis entwickelt? Vor 1933 hatte die
deutsche Nationalmannschaft den Ruf, einen attraktiven, geschickten Fußball zu spielen. Doch unter
den Nazis wurde das Konzept des Kampfes zum zentralen Bestandteil der nationalen Philosophie,
und der Fußball bildete dabei keine Ausnahme. Ein Fußballspiel wurde zum Kampf, ein Fußballer war
nun ein Kämpfer, und der deutsche „weiche“ Fußballstil wurde verhöhnt.
An seine Stelle trat ein Spielstil, der dem Konzept des Kampfes besser entsprach. Der deutsche
Fußball wurde zu dem, wofür er bis heute bekannt ist: hoch organisiert und effizient, schnell und
direkt.
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